Die
Vertrauenstruktur
Hier geht es um die
dritte NARM Überlebensstruktur: Vertrauen. Detaillierte
Informationen in dem Buch von Laurence Heller: Entwicklungstrauma
heilen.
Menschen mit der
“Vertrauensüberlebensstruktur” streben nach Macht und Kontrolle.
Diese
Überlebensstruktur entwickelt sich in einem familiären Umfeld, wo das
Kind für seine Anlehnungs- und Bindungsbedürfnisse angegriffen oder
damit manipuliert wird und wo man diese ausnutzt und gegen das Kind
wendet.
Auf andere angewiesen
zu sein, kann für die betreffenden Kinder die unterschiedlichsten
Gefahren mit sich bringen. z.B.
-
sie werden dafür
belohnt, so zu werden, wie die Eltern sie haben wollen und bestraft,
wenn es nicht gelingt.
-
sie werden dafür
belohnt, allzu früh Verantwortung zu übernehmen, und bestraft, wenn
sie es nicht tun. Man zwingt sie, zu schnell erwachsen zu werden. Sie
dürfen nicht Kind sein.
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sie haben sich an das
“Drehbuch” ihrer Eltern zu halten: es wird ihnen eine bestimmte Rolle
aufgezwungen.
-
man stattet sie früh
mit Macht aus. Sie werden zur mütterlichen Vertrauten oder sollen
stellvertretend unerfüllte Träume des Vaters verwirklichen. Die Kinder
merken schnell, dass die Liebe, die sie bekommen, an eine Bedingung
geknüpft ist: Sie müssen die Bedingungen der Eltern erfüllen . Liebe
hat nichts damit zu tun, wer sie in Wirklichkeit sind. Sie haben nicht
das Gefühl, um ihrer selbst willen geliebt zu werden.
Die Eltern des
Vertrauenstypen tun und machen alles für ihr Kind. Aber eigentlich geht
es dabei nur um die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse. (Die
Eislaufmutter, die selbst keine Karriere machen konnte, oder der Vater,
der gerne Arzt geworden wäre, nun aber den Sohn dazu antreibt, selbst
Arzt zu werden….)
Das Kind wird die
Bindungsbeziehung zu seinen Eltern schützen, indem es das “falsche
Spiel” mitspielt.
Die Eltern benutzen das
Kind dazu, ihr eigenes angeschlagenes Selbstwertgefühl aufzupäppeln. Das
Kind wird in eine Rolle gezwungen, die die Bedürfnisse der Eltern
erfüllt. Das Kind wird dafür belohnt, wenn es die von den Eltern
gewünschte Rolle annimmt und erntet Lob dafür, sein unechtes Selbst
weiter zu entwickeln. Es wird also belohnt, wenn es sich selbst verrät.
Sie halten sich an das elterliche Drehbuch und verlieren dabei den
Kontakt zu ihrer eigenen Identität.
Menschen mit dieser
Überlebensstruktur werden keine emotionale Nähe zulassen. Sie bleiben in
einer Beziehung, solange sie das Gefühl haben, selbst bestimmen zu
können, wo es langgeht und den dominanten Part innezuhaben. Vor diesem
Hintergrund wählen sie oft Partner/innen mit der Einstimmungsstruktur.
Das sind die Fürsorglichen, die gerne dienen. Vertrauenstypen werden
gerne umsorgt und bedient.
Die Vertrauensstruktur
Menschen sind in einer sexuellen Beziehung angezogen von bedürftigen
Personen. Allerdings geht es hier eher um Macht für das Gegenüber zu
haben.
Bei Menschen mit
Vertrauensüberlebensstruktur ist es gängige Praxis, bestimmte Dinge
nicht wahrhaben zu wollen. Die Bewältigungsstruktur dieser Menschen ist
die eigene Verleugnung. Sie sind immer in einer Rolle, wo sie ihre
eigenen Schwächen schützen.
Menschen mit
Vertrauens-Überlebensstruktur kommen sehr selten zu einem Therapeuten.
Das wäre dann ein Eingeständnis, dass sie Hilfe brauchen.
Gelingt es einem
Menschen doch Hilfe anzunehmen, dann geht es darum, das aufzuarbeiten,
dass er als Kind nicht seiner selbst geliebt wurde, sondern nur deshalb,
weil er die Wünsche der Eltern erfüllt hat. Wenn er diese Realität
anerkennen kann und lernt mit diesen Verletzungen umzugehen, kann sich
sein Herz wieder öffnen. Nachdem er geglaubt hat, dass Stärke etwas mit
Macht über andere zu tun hat, erkennt er jetzt, dass wahre Stärke darin
liegt sich auch verletzlich zu
zeigen.