Über die Würde
Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht
es in Artikel 1 des Grundgesetzes. Sie zu schützen ist höchste Aufgabe
des Staates. Würde bezeichnet den Achtung gebietenden inneren Wert eines
Menschen und die ihm deshalb zukommende Bedeutung.
Aufgrund der Neuroplastizität des menschlichen
Gehirns kann aus einem neugeborenen Menschen alles werden: Wohltäter
oder Massenmörder. Die wichtigsten Voraussetzungen um Würde zu entfalten
sind Geborgenheit und Zugehörigkeit (so sieht es Gerald Hüther). Das
heißt auch, dass Würde nichts vorgegebenes ist. Bereits im Kindesalter
finden wir unsere Prägung bezüglich unserer eigenen Würde.
Die heutige Gesellschaft entwickelt sich mit
großer Geschwindigkeit in mehr Komplexität. Unsere Werte, die wir von
unseren Eltern mitbekommen haben, reichen für eine Orientierung in
dieser Welt nicht mehr aus. Die Gesellschaft funktioniert nicht mehr so
wie früher, wo klare Hierarchien vieles geregelt haben. Wie können wir
uns da orientieren?
Gerald Hüther verweist auf unsere
Würde:
Wenn eine Gesellschaft von außen
nicht mehr funktioniert, gilt es für jeden Einzelnen, in sich eine
Ordnungsstruktur zu entwickelt, einen inneren Kompass, der ihm hilft,
sich in dieser Welt menschlich zu verhalten. Dieser innere Kompass ist
die WÜRDE. Gerald Hüther erzählt in diesem Zusammenhang eine Geschichte:
Es war eine Begegnung mit einem CEO eines Großunternehmens, mit dem
Gerald Hüther bei einer Veranstaltung auf dem Podium saß. Er fragte
diesen CEO, wie er entscheiden würde, wenn er für sein Unternehmen einen
großen Profit einfahren könnte, aber dabei seine eigene Würde verletzte?
Der CEO schwieg.
Wichtig ist, dass ich eine Vorstellung von mir
entwickle, wie ich sein will. Jemand der in Würde durchs Leben gehen
kann. Der in seiner eigenen Würde bleibt und die Würde Anderer nicht
verletzt.
Ich bin auf eine sehr schöne Website
gestoßen:
www.wuerdekompass.de
Darin heißt es:
Unser Anliegen ist es, das zutiefst Menschliche in
uns wieder zu entdecken und einander zu helfen, es füreinander zu
bewahren. Dies ist zu unserer wichtigsten Aufgabe im 21. Jahrhundert
geworden. In Würde Sterben zu dürfen, ist ein verständlicher Wunsch. Wir
wollen hingegen mit verschiedenen Begegnungen, Aktivitäten und Projekten
dazu beitragen und schon zu Lebzeiten einander einladen, ermutigen und
inspirieren, in Würde zu leben.
Ich denke in Würde zu leben ist ein zutiefst
menschliches Bedürfnis, dessen Erfüllung uns Glück und Zufriedenheit
beschert.
Wenn ich an die vielen Familienaufstellungen
zurückdenke, dann war es immer so, dass Lösungen immer nur auf der
gegenseitigen Bewahrung der Würde möglich waren und sind.