Tieraufstellung

Jeder Tierfreund weiß, dass Tiere dem Menschen sehr nahe stehen. Tiere erfüllen eine Funktion in Beziehung zum Menschen und auch in der Familie. Wenn ein Tier erkrankt oder auffällig wird, dann kann das auch mit seinem Menschen etwas zu tun haben.

Die Methode der Familienaufstellung, kann auch für die Beziehung Mensch zu Tier angewendet werden.
In Tieraufstellungen wird sichtbar, welche Rolle das Tier im Beziehungssystem einnimmt.

Eine Tieraufstellung ist hilfreich

  • bei auffälligem Verhalten des Tieres
  • in Konfliktsituationen mit dem Tier
  • bei Krankheiten des Tieres
  • bei Übernahme eines Tieres
  •  bei Tod eines Tieres
  • passt das Tier in unsere Familie?
  • sowie bei vielen anderen ernsthaften Themen in Verbindung zum Tier

Die Tieraufstellung findet in einer Gruppe von Menschen statt. Das Tier selbst ist nicht anwesend. So wie in einer Familienaufstellung, wo eine fremde Person z.B. die Mutter eines Klienten repräsentiert, so wird in einer Tieraufstellung das Tier durch einen Menschen repräsentiert.

Die Person, die eine Tieraufstellung machen lässt, formuliert ein Anliegen. Beispiel: Mein Hund ist schwer krank, ich müßte ihn einschläfern lassen, bringe es aber nicht übers Herz.
Die Aufstellung könnte so aussehen, dass ein Mensch als Repräsentant für das Tier und eine andere Person als Repräsentant für den Hundehalter im Raum zueinander in Beziehung gestellt werden. Nach einer Weile, nachdem sich die beiden in ihre Rolle eingefühlt haben, werden beide gefragt, wie es ihnen geht. Der Repräsentant des Hundes könnte z.B. folgendes antworten: "Ich würde gerne sterben, aber ich kann nicht, da mein Herrchen so wahnsinnig traurig ist, wenn ich gehe". Im Gesicht des Repräsentanten des Hundehalters sieht man die Traurigkeit. Nun könnte der Repräsentant des Hundehalters sagen: "Ich danke dir lieber Bello für die Zeit, in der du mich immer treu begleitet hast". "Ich sehe, dass du gehen möchtest". "Ich lasse dich gehen". Beim Repräsentanten des Hundes wäre jetzt vermutlich ein Aufatmen und eine Erleichterung zu spüren. Die beiden Repräsentanten würden sich vielleicht noch innig umarmen und dann beide ihre eigenen Wege gehen.

Dies war eine sehr verkürzten Wiedergabe einer Tieraufstellung. Der gesamte Aufstellungsprozess hat noch viele Nuancen, den der tatsächliche Tierhalter von aussen auch emotional mit verfolgt. Für den Tierhalter ergibt sich eine neue Sicht auf seinen treuen Wegbegleiter die in ihm auch zu mehr Klarheit in der Beziehung zu seinem Tier führt.